Adler ZiviltechnikerInnen

Leistungsmodelle &
Vergütungsmodelle

Bei Ausschreibung, Planung und Umsetzung von öffentlichen Bauvorhaben legen Auftraggeber:innen Wert auf Klarheit bei den Zuständigkeiten, Rechtssicherheit und Kostentransparenz. Die Herausforderung besteht darin, Ausschreibungen rechtskonform und inhaltlich sinnvoll zu gestalten, Leistungsbeziehungsweise Lieferumfang so zu formulieren, dass keine Ausschreibungslücken oder Zweigleisigkeiten entstehen.

Mit „Leistungsmodelle und Vergütungsmodelle“ (LM.VM.) steht ein modular aufgebautes Nachschlagewerk zur Verfügung, in dem alle Leistungen von Ziviltechniker:innen detailliert beschrieben und Vergütungsmodelle abgebildet sind. Es liefert sämtliche relevanten Informationen, um technische, planerische und rechtliche Fragen zu lösen.

Erstellt wurde LM.VM.2014 von Universitätsprofessor Hans Lechner in Kooperation mit der Kammern der Ziviltechniker:innen, Vergaberechtsexpert:innen und erfahrenen öffentlichen Auftraggeber:innen. Damit war sichergestellt, dass sowohl die Interessen von Auftraggeber:innen als auch von Auftragnehmer:innen umfassend berücksichtigt sind.

Die Sammelmappe enthält mehr als 30 Einzelbroschüren zu allen Planungsaufgaben – von der Projektentwicklung über die Baubegleitung bis zur Ausführung und Kontrolle. Die zu den Leistungsmodellen ausgearbeiteten Textdokumente und Excel-Vorlagen ermöglichen eine unkomplizierte praktische Anwendung.

In den jeweiligen Bereichen finden sich zudem Kostenermittlungstabellen, die einen raschen Überblick über die voraussichtlich anfallenden Kosten verschaffen – ein zentraler Aspekt, denn gemäß den geltenden Vergaberechtsbestimmungen hängt die Wahl des rechtlich zulässigen Vergabeverfahrens vom voraussichtlichen Auftragsvolumen ab. Die standardisierten Leistungsmodelle erleichtern es, Angebote zu vergleichen.

LM.VM. trägt der zunehmenden Technisierung im Bauwesen Rechnung, ebenso den Veränderungen in den Vergabeverfahren, den gesetzlichen Grundlagen im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht sowie den Normungen in den Fachbereichen.

Auftraggeber:innen, die diese Handreichungen verwenden – und auf die strikte Trennung von Planungs- und Ausführungsleistungen achten – bewegen sich in einem rechtlich und planerisch sicheren Rahmen. Die Leistungsmodelle bieten ein faires und übersichtliches Instrumentarium, das Auftraggeber:innen und Auftragnehmer:innen gleichermaßen zugutekommt.

Basiswert und
Erzeugerpreisindex

Auf der Grundlage einer Vereinbarung aus dem Jahr 2002 werden zwischen den Bundesländern, dem Bundesministerium, den ÖBB, der Hochleistungsstrecken AG, der ÖSAG und der Alpenstraßen AG einerseits und der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen andererseits die jährlichen Verhandlungen über die Anpassung des Basiswertes und der weiteren Honorarindices geführt. Der Basiswert setzt sich aus 60% Lohnkosten und 40% Sachkosten zusammen, abzüglich eines fünf- bis zehnprozentigen Rationalisierungsabschlages.

Der Erzeugerpreisindex für unternehmensnahe Dienstleistungen (kurz: EPI-DL) für Architektur- und Ingenieurbüros wird seitens der Statistik Austria herausgegeben. Im Vergleich zum Basiswert hat der EPI-DL für den Bereich der Ingenieur:innen einen höheren Wert sowie eine bessere Entwicklung. Weiters kommen keine Abschläge beim Erzeugerpreisindex für Architektur- und Ingenieurbüros zur Anwendung.

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